Hygieneprodukte

Binden? Klar, kenn ich! Und Tampons? Ja, natürlich! Vielleicht hast du auch schonmal was von der Menstruationstasse gehört, aber was ist mit dem Levantiner Schwämmchen? „Leva… was?!“, fragst du dich jetzt? Keine Sorge, wir erzählen dir, welche weiteren Menstruationsprodukte es neben Binden und Tampons noch gibt. Doch beginnen wir mit dem Klassiker:

Die Binde

digitale Zeichnung einer Binde für die Monatshygiene

Die heutige Version der Binde zum Einkleben in den Slip gibt es in etwa seit den 1950er Jahren. Die Binden unterscheiden sich dabei in Form, Größe oder Saugfähigkeit von einander, haben aber eines gemein: das Blut wird außerhalb des Körpers aufgefangen.

Doch das ist nicht für alle was, denn in Kombination mit Sauerstoff und Schweiß im Intimbereich zu unangenehmen gerüchen kommen. Außerdem kommt die Vulva mit dem Blut in Kontakt, sodass sich der Intimbereich schnell klebrig anfühlen kann. Daher ist regelmäßiges Wechseln wichtig.

Wusstest du,…

dass die Binde ihren Ursprung bereits im späten 19. Jahrhundert hat? Damals wurde aber noch ein Gürtel – der Dianagürtel – benötigt, um die Flauminbinde, also die Einlage, am richtigen Platz zu halten. Besonders bequem war das ganze nicht, aber immerhin relativ praktisch.

Der Tampon

digitale Zeichnung eines Tampons

Der Tampon ist der zweite Klassiker und ist eigentlich nichts anderes als ein zusammengepresstes Stück Watte, das mit einem Finger oder einer Einführhilfe in die Vagina eingeführt wird. Dort wird das Blut dann direkt aufgesaugt, sodass nichts ausläuft. Dadurch, dass das Blut bereits in der Vagina aufgenommen wird, kommt es nicht mit Sauerstoff in Kontakt und es entstehen keine unangenehmen Gerüche.

Wusstest du,…

dass es eine europaweite Richtlinie zur Klassifikation von Tampons nach ihrer Saugfähigkeit gibt? Die wird anhand der Tropfen auf der Verpackung angegeben und reicht von einem Tropfen (6g) bis sechs Tropfen (18-21g).
Nach spätestens acht Stunden wird der Tampon über das Rückholbändchen aus der Vagina entfernt und entsorgt. Je nach Stärke der Blutung solltest du den Tampon natürlich auch schon früher wechseln. Welche Größe du verwendest und wie oft du wechselst ist ganz von dir und deiner Periode abhängig.

Auf keinen Fall aber solltest du den Tampon länger als acht Stunden drin lassen, da es in seltenen Fällen zu einem Toxischen Schocksyndrom kommen kann, kurz TSS oder auch Tamponkrankheit. Nochmal: TSS kommt wirklich sehr selten vor, aber sicher ist sicher!

Die Menstruationstasse

digitale Zeichnung einer Menstruationstasse

Die Menstruationstasse, auch Menstruationscup oder -kappe genannt, ist ein kleiner, kelchförmiger Behälter, meist aus medizinischem Silikon gefertigt. Für die Benutzung wird er gefaltet und dann ähnlich einem Tampon in die Vagina eingeführt, wo er sich dann entfaltet und an die Form der Vagina anpasst. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Hygieneprodukten saugt die Tasse die Flüssigkeit jedoch nicht auf, sondern fängt sie nur auf – je nach Modell bis zu 48 ml.

Der große Vorteil einer Menstruationstasse? Sie ist wiederverwendbar: einfach entnehmen, leeren, ausspülen und wieder einsetzen. Dadurch schonst du nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel. Denn auch wenn der Cup in der Anschaffung erstmal etwas teurer ist, kannst du ihn bei guter Pflege problemlos bis zu 10 Jahre nutzen.

Wusstest du,…

dass es die erste Patentanmeldung für eine Menstruationstasse schon im Jahre 1937 gab? Also nur 6 Jahre nach dem Patentschutz für den Tampon. Zu dem Zeitpunkt war sie jedoch alles andere als erfolgreich.

Und: Du musst dir keine Gedanken um unangenehme Gerüche machen, da das Blut im Körper aufgefangen wird und nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt. Und auch die Entsorgung der Hygieneprodukte wie zum Beispiel auf Reisen oder auf Toiletten ohne Abfalleimer gehört nicht mehr zu deinen Sorgen.


Die Stoffbinde

digitale Zeichnung einer Stoffbinde für die Monatshygiene

Bleiben wir direkt bei wiederverwendbaren Hygieneprodukten. Nicht alle fühlen sich wohl damit, ein Tampon oder eine Menstruationstasse in die Vagina einzuführen, wollen aber trotzdem keine Berge an Müll produzieren. Dafür gibt es zum Glück auch eine Lösung: die Stoffbinde.

Wusstest du,…

dass du dir die Stoffbinden auch relativ einfach selbst nähen kannst? Schau einfach mal im Internet nach, da findest du zahlreiche Anleitungen.
Die Anwendung funktioniert im Grunde genau wie bei der konventionellen Einmal-Binde. Nur verfügt die Stoffbinde nicht über einen Klebestreifen an der Unterseite, sondern hat häufig Flügel, die mit kleinen Druckknöpfen versehen sind. Um die Binde in deinem Slip zu fixieren, faltest du die Flügel also einfach um und verschließt sie unten mit den Druckknöpfen. Ist eine Binde vollgeblutet, kann diese einfach bei 60°C gewaschen und auch mit in den Trockner gegeben werden.

Der Softtampon

digitale Zeichnung eines Softtampons

Mit Tampon schwimmen gehen ist eigentlich kein Problem, viele stören sich aber an dem Rückholbändchen, was heraushängen könnte. Wer aber während der Periode trotzdem nicht auf Schwimmen, Sauna oder Sport verzichten möchte, findet vielleicht im Softtampon die passende Alternative. Softtampons oder auch Menstruationsschwämme haben nämlich kein Rückholbändchen und bestehen nicht aus Watte, sondern aus Schaumstoff. Sie sind von außen also komplett unsichtbar.

Zum Einführen drückst du den Softtampon ähnlich wie bei der Menstruationstasse zusammen und schiebst ihn mit einem Finger in die Vagina hinein, in etwa bis kurz vor den Muttermund. Um das Einführen etwas zu erleichtern, kannst du den Softtampon auch vorher etwas anfeuchten.

Wusstest du,…

dass du mit einem Softtampon auch problemlos Sex haben kannst. Der Schwamm ist so weich, dass weder du noch deine Partnerperson etwas davon spürst. Nach dem Geschlechtsverkehr solltest du den Softtampon wechseln und denk daran: Das Schwämmchen ist kein Verhütungsmittel!

Abhängig von der Stärke holst du den Schwamm nach spätestens acht Stunden wieder heraus. Das ist etwas kniffliger als beim klassischen Tampon, aber wenn du zwei deiner Finger quasi als Pinzette nutzt, sollte auch das kein Problem sein. Zur Hilfe kannst du dich auch hinhocken, dadurch verringert sich der Abstand zum Muttermund und du kommst besser an den Softtampon heran.

Levantiner Schwamm

digitale Zeichnung eines Levantiner Schwamms

“Was ist denn ein Levantiner Schwamm?” Ja, so ging es mir auch, als ich bei der Recherche auf dieses Hygieneprodukt gestoßen bin. Aber letztlich ist ein Levantiner Schwamm einfach nur die natürliche Version des Softtampons. Die Verwendung funktioniert im Prinzip genauso, mit dem Unterschied, dass der Naturschwamm wiederverwendbar ist.

Wusstest du,…

dass der Levantiner Schwamm seinen Namen vom Herkunftsort hat? Der Schwamm wird nämlich vor der Levantinischen Küste in nachhaltigen Zuchtgebieten gepflückt. Die Wurzeln bleiben dabei zurück, sodass der Schwamm nachwachsen kann und das ökologische Gleichgewicht nicht gestört wird.
Zur Reinigung wird der Schwamm einfach gründlich ausgewaschen. Das geht am besten mit kaltem, dann mit warmem Wasser. Du kannst es nach dem Auswaschen auch immer mal wieder noch für ein paar Stunden (zum Beispiel über Nacht) in Essigwasser legen (ein Teil Essig (Achtung: keine Essigessenz!), zwei Teile Wasser) und anschließend nochmal auswaschen.

Zum Trocknen einfach an einen nicht feuchten Ort legen und bis zur nächsten Verwendung in einem kleinen Baumwollsäckchen aufbewahren.
Den Schwamm solltest du auf keinen Fall auskochen oder mit kochendem Wasser in Kontakt bringen. Das lässt den Schwamm schrumpfen und hart werden.

Menstruationspants

digitale Zeichnung einer Menstruationspants

Du möchtest gänzlich auf Hygieneprodukte dieser Art verzichten und trotzdem deine Unterwäsche vor Blut schützen? Dann sind vielleicht Menstruationspants etwas für dich.

Dabei handelt es sich um spezielle Menstruationsunterwäsche, die in dem Bereich, wo du sonst eine Binde kleben würdest, aus einer mehrschichtigen Membransystem besteht.

Wusstest du,…

dass eine Pants etwa doppelt so viel Blut aufnehmen kann wie ein Tampon? Je nach Stärke deiner Periode kannst du die Unterwäsche also problemlos den ganzen Tag tragen.

Zwischen der ganz normalen Stoffschicht am Körper und der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht außen befindet sich eine antibakterielle, saugstarke Membran, die das Blut auffängt, festhält und unangenehme Gerüche verhindert.

Nach der Benutzung wäscht du die Pants mit kaltem Wasser aus und kannst sie anschließend einfach mit anderer dunkler Wäsche in die Waschmaschine geben.


Beitrag verfasst von Lisa