Verhütungsmethoden
Sex ist die wohl schönste Nebensache der Welt, kann jedoch auch zu unerwünschten Ergebnissen wie Schwangerschaft oder sexuell übertragbaren Krankheiten führen. Die Forschung und Medizin haben daher die verschiedensten Techniken und Mittel erfunden, um für sichereren Sex zu sorgen. Lies hier, welche Verhütungsmethoden es gibt, wie sie angewendet werden und wieviel Sicherheit sie dir geben können.
Der Pearl-Index
Der Pearl-Index beschreibt die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit von den verschiedensten Verhütungsmitteln. Dabei kann er als Entscheidungshilfe dienen, um die richtige Wahl der Verhütung zu treffen. Dieser Wert gibt an, wie viele Frauen bei einer bestimmten Verhütungsmaßnahme schwanger wurden. Das bedeutet, je niedriger der Index ist, desto sicherer ist die gewählte Verhütungsmethode. Um den genauen Wert zu ermitteln, werden 100 Frauen getestet, die über ein Jahr lang ein bestimmtes Verhütungsmittel nutzen. Aufgelistet wird dann der Wert, wie viele Frauen trotz dieser Methode schwanger wurden. Die Pille und die Vasektomie eines Mannes haben den niedrigsten Pearl-Index. Dieser Wert liegt bei 0,2 – 0,5 bzw. 0,1. Das bedeutet, dass von 100 Frauen im Jahr nur 0,2 – 0,5 Frauen trotz der Antibabypille bzw. einer durchgeführten Vasektomie schwanger werden.
Übrigens: Der sogenannte „Coitus interruptus“ bietet den schlechtesten Schutz. Bei dieser Methode wird nicht direkt ein Verhütungsmittel verwendet, sondern lediglich darauf Acht gegeben, dass der Mann vor dem Samenerguss den Penis aus der Scheide der Frau zieht. Dieser Index liegt bei 10 – 38.
Welche Verhütungsmethoden gibt es?
Die wohl bekannteste Verhütungsmethode ist die Pille. Diese bietet einen Schutz von 99%. Sie ist vor allem weit verbreitet bei jungen Frauen, die gerade ihre Periode bekommen haben und sich mitten in der Pubertät befinden. Die Pille wird vom Frauenarzt verschrieben und muss täglich eingenommen werden. Der Vorteil ist, dass es für jedes Bedürfnis und jeden Körper das richtige Präparat gibt und die Pille einen zuverlässigen Verhütungsschutz bietet, sofern die korrekt eingenommen wird. Der Nachteil ist jedoch, dass sie nicht vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten schützt und auch einige Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
Die Spirale wird dahingegen eher bei erwachseneren Frauen genutzt. Diese kann bei einem Frauenarztbesuch operativ eingesetzt werden und muss erst nach ca. fünf Jahren wieder erneuert werden. Bei jungen Frauen wird diese Methode noch nicht empfohlen, da das Gewebe meist noch nicht so belastbar ist. Auch die Spirale bietet einen hohen Verhütungsschutz, schützt jedoch auch wieder nicht vor Geschlechtskrankheiten und ist mit einem höheren Kostenaufwand verbunden. Dabei unterscheidet man üblicherweise zwei Varianten: die Kupferspirale und die Hormonspirale. Gerade die Kupferspirale eignet sich für die Frauen, die ihrem Körper keine künstlichen Hormone zuführen wollen.
Das Kondom ist mit die bekannteste Verhütungsmethode. Der größte Nachteil des Kondoms ist, das er während des Aktes auch reißen kann. Dennoch bietet es den besten Schutz vor Krankheiten und wird auch als häufigstes Mittel zur Verhütung verwendet.
Eine weitere Methode ist die Temperaturmessung. Diese ist gerade bei Frauen beliebt, die auf das Kondom verzichten wollen und ihrem Körper auch sonst nichts zufügen oder einführen möchten. Hierbei geht es jedoch um die Genauigkeit. Die Temperatur sollte immer zum gleichen Zeitpunkt gemessen werden. Diese Methode bietet jedoch auch wieder keinen Schutz vor Krankheiten und das Ergebnis kann auch häufig verfälscht sein, z. B. wegen einer Erkrankung.
Der Verhütungsring und die Dreimonatsspritze wirken dahingegen mit Hormonen und beeinflussen, wie die Antibabypille, den Hormonhaushalt. Praktisch am Verhütungsring ist, dass, wenn er einmal in die Scheide eingeführt wurde, dort 3 Wochen bleiben kann. Das heißt, es gibt nicht die Befürchtung wie bei der Pille – die ja täglich genommen werden muss – das man ihn mal vergessen könnte. Nach den 3 Wochen gibt eine einwöchige ringfreie Pause (in dieser tritt meist die Periode ein), danach wird ein neuer Ring eingesetzt.
Das Diaphragma ist ebenfalls eine Art Ring. Dieser wird zusammen mit einem Gel benutzt, welches die Spermiengeschwindigkeit abbremst. Ein Diaphragma ist eine hormonfreie Alternative, doch muss jedes mal vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden.
Wie du siehst gibt es viele unterschiedliche Verhütungsmethoden. Lass dich am besten von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt umfänglich zu diesem Thema beraten und wähle die für dich am besten geeignete Methode aus.