Die Geschichte der Monatshygiene

Nicht immer war es für Frauen so einfach wie heute, Hygieneprodukte während ihrer Menstruation anzuwenden. Doch wie sind die Frauen früher mit ihrer Monatsblutung umgegangen? Welche Hilfsmittel es gab, was dir heute zur Verfügung steht und was man überhaupt unter „Monatshygiene“ versteht, erfährst du hier.

Was bedeutet „Monatshygiene“?

Die Begriffe Monats- und Menstruationshygiene umfassen alle Hygieneartikel, die dir während deiner Periode zur Verfügung stehen. Darunter fallen Binden, Slipeinlagen, Schwämmchen, Tampons, Menstruationstassen und Softcups. Die äußerlich anzuwendenden Hygieneartikel (Damenbinden und Einlagen) benutzen Frauen auch während des Wochenflusses. Einige schützen so außerdem dauerhaft ihre Unterwäsche vor Zervixschleim oder Vaginalsekret. Diese Flüssigkeiten werden ganz natürlich auch außerhalb der Periode produziert.

Intimhygiene früher

Die Auswahl an Menstruationshygieneartikeln für Frauen ist erst seit Kurzem so umfassend. Industriell hergestellt werden sie erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Davor hatten Frauen häufig keine andere Wahl, als das Blut einfach am Bein hinablaufen zu lassen. Im alten China hatten sie eine vergleichsweise breite Auswahl. Frauen fertigten Binden per Hand an und fixierten sie mit Bändern am Gürtel. Diese waren mit Strohpapier, Baumwolle oder Altkleidern gefüllt. Je nach Material waren sie waschbar oder Einwegartikel.

Die Frauen des Alten Ägyptens halfen sich mit Holzstäbchen, die sie mit Papyrus umwickelten. Vermutlich trugen sie während ihrer Menstruation außerdem spezielle Unterwäsche, die sie anschließend wuschen. Dort hineingestecktes Gras und Papyrus diente zum Aufsaugen des Blutes. Im europäischen Mittelalter galt die verbreitete Meinung, Menstruationsblut solle ungehindert abfließen. Teilweise war es Frauen sogar verboten, Unterwäsche zu tragen oder ihre Periode anderweitig aufzufangen. Die durchschnittliche Frau war zu dieser Zeit sehr häufig schwanger oder stillte. Daher bekamen viele Frauen im gebärfähigen Alter nicht so oft ihre Menstruation.

Später, zu Beginn der Neuzeit, halfen Frauen sich mit Binden aus Leinen, Altkleidern oder Wolle. In Amerika war in Mulltuch eingeschlagene Baumwolle üblich.

Heutige Hygieneartikel für die Periode

Damenbinden

Die ersten industriell hergestellten Artikel für die Monatshygiene kamen Ende des 19. Jahrhunderts auf den Markt. Zu Beginn handelte es sich dabei nur um Damenbinden. Sie bestanden aus Holzwolle, Torfmoos und später auch aus Frottierstoff oder Watte. Heute enthalten Damenbinden Zellstoff, Baumwolle und/oder Kunststoff. Sie sind außerdem mit einer Klebeseite versehen, damit die Binde nicht verrutscht. Es gibt sie in verschiedenen Größen, sodass du dich auch an starken Tagen sicher fühlst.

Slipeinlagen

Slipeinlagen sind sowas wie die kleine Schwester der Damenbinde. Sie sind dünner und häufig kürzer. Viele Frauen nutzen sie, wenn sie sich noch nicht sicher sind, ob ihre Menstruation heute kommt, bzw. vorbei ist. Auch für ein frisches, sauberes Gefühl unabhängig von deiner Periode eignen sie sich.

Menstruationsschwamm

Bei Menstruationsschwämmchen handelt es sich um Naturschwämme. In der richtigen Größe eignen sie sich als Produkt für deine Menstruationshygiene. Die Schwämmchen kannst du mehrmals anwenden. Mit ihnen verhinderst du daher Müll. Außerdem passen sie sich der Form der Vagina an, sodass du sie beim Tragen gar nicht bemerkst.

Tampons

Diese Hygieneprodukte bestehen heute nicht mehr aus Papyrus, sondern aus zusammengepresster Watte oder Gaze. Kommen sie mit Feuchtigkeit in Berührung, saugen sie diese auf. Tampons sind Einwegartikel. Wenn du dich mit dem Einführen schwertust, kannst du einfach auf Produkte mit Einführhilfe zurückgreifen.

Menstruationstassen

Die Tassen bestehen aus Silikon oder Gummi. Sie sehen aus wie ein länglicher Eierbecher und lassen sich falten. Nach dem Einführen faltet sich die Tasse wieder auseinander und verschießt die Vagina. Menstruationsblut sammelt sich auf diese Weise in ihrem Inneren. Nach spätestens 12 Stunden solltest du die Tasse wechseln.

Softcups

Softcups sehen so ähnlich aus wie Menstruationstassen, sind jedoch meistens Einwegartikel. Sie bestehen aus einem Plastikring und einer Folie, die sich dehnt und das Blut auffängt. Mittlerweile gibt es auch Cups, die wiederverwendbar sind. Softcups kannst du außerdem beim Sex tragen.

Beitrag verfasst von Laura-Sophie Zier